Eine Stadt atmet auf – Düsseldorf kehrt zurück an den Rhein Über Jahrzehnte war die Altstadt durch die B1, eine wichtige Stadttraverse, vom Fluss abgeriegelt. Nun taucht die Uferstraße auf der Höhe der Kunstakademie in die Doppelstock-Tunnelröhre unter der neuen Promenade ab.
Burgplatz Durch die Niederlegung des Düsseldorfer Stadtschlosses entstand ein heterogenes Platzgefüge mit zur Altstadt orientierten, geschlossenen Räumen und dem zum Strom hin offenen Hauptplatz.
Der Schlossturm – das Düsseldorfer Wahrzeichen – stand ohne räumlichen Zusammenhang als isoliertes Bauwerk. Die bastionsartige Verwölbung des Platzes, besonders aber die inszenierende Geste der großen Freitreppe setzen ihn nunmehr in eine adäquate räumliche Beziehung.
Der Burgplatz ist heute der urbane Mittelpunkt Düsseldorfs – ein Veranstaltungsort für viele Stadtfeste und kulturelle Darbietungen aller Art. Der Platz wurde zum zentralen touristischen Anlaufpunkt der Altstadt.
Die 50m breite Rheintreppe zu Füßen des Schlossturmes avancierte rasch zu einem Kristallisationspunkt städtischen Lebens.
Als Sonnentreppe und Auditorium für spontanes „Alltagstheater“, für sprotliche, musikalische oder artistische Darbietungen, ist sie zu einem weit über Düsseldorf hinaus bekannten Treffpunkt geworden, insbesondere für die Jugend.
Wandmalerei Profaner auslösender Faktor für die Wandmalerei von Prof. Hermann-Josef Kuhna waren die Graffitti-Malereien der Sichtbetonwände beidseitig der Freitreppe. Der komplexe Charakter der Kuhna´schen Malerei offenbart sich auf allen Wahrnehmungsebenen: Im Schrittabstand betrachtet als kaleidoskopisch flirrende Polychromie, mit zunehmender Distanz als expandierende und kontraktierende Bewegung. Aus der Flussperspektive gesehen überlagern Lichtreflexe und Spiegelungen das changierende Farbspiel. Der Flussraum findet seine Entsprechung im Farbraum.
Düsseldorfer Welle „Das Grüne Band der Platanen, das helle Beige der wassergebundenen Fläche und das lichte Blau des Wellenweges erzeugen eine frische und heitere Seebadatmosphäre.“
Werner Strothoff, Kölner Stadtanzeiger. Wellenplatten in eingefärbtem Beton mit lichtreflektierender geschliffener Oberfläche. Zwei Steintypen, eine glatte C-Platte und eine geriefte S-Platte erlauben eine Vielzahl von Verlegevariationen.
Promenade am Mannesmannufer Am Mannesmannufer öffnet sich das Promenadenprofil und mündet in beidseitige Wiesenflächen. Von hier führt die verbreiterte Platanenallee, nunmehr in drei Reihen, weiter nach Süden. Fotografiert von Nicola Roman Walbeck, Andreas Wiese und Tomas Riehle.
ORT Düsseldorf
JAHR 1994
BAULEITUNG Stadt Düsseldorf
BAUHERR Stadt Düsseldorf
ART Wettbewerb und Realisierung
PREIS 1. Platz
RUHIG WIE DER FLUSS SOLLTE SIE FLIESSEN
DIE NEUE PROMENADE AM RHEIN.
WIE DER STROM AUF SEINEM LAUF
AN LANDSCHAFTEN SCHLÖSSERN UND BURGEN
UND SCHÖNEN ORTEN VORÜBERZIEHT,
SO ZIEHT AUCH DIE PROMENADE
AN PRÄGENDEN ORTEN DER STADT VORBEI.
AN OFFENEN RÄUMEN, WIESEN UND PLÄTZEN,
AN KLAREN FLUCHTEN ENTLANG,
ALTE EHRWÜRDIGE BAUWERKE,
PRETIOSEN UND ALLERWELTSARCHITEKTUR AUF IHREM WEG.
DAS BLÄTTERDACH DER PLATANEN, DER BLAUE WELLENWEG
SIND STÄNDIGE BEGLEITER UND FASSEN ALLES ZU EINEM.
NACH NERVÖSEM BEGINN,
VERSUCHEN UND VERSUCHUNGEN,
MIT ÜBERFLÜSSIGEM, DESIGN UND FORM,
REIFT DIE ERKENNTNIS,
DIE WAHREN AKTEURE DES PROMENADENTHEATERS
BEDÜRFEN DER PLANUNG NICHT SIE SIND SCHON DA.
DER SONNENUNTERGANG ÜBER DER STADTKULISSE
DES JENSEITIGEN UFERS ÜBER DEM SCHIMMERN DES FLUSSES;
DIE GERÄUSCHE DES RHEINSTROMS,
DER WIND UND DER WELLENGANG,
DAS TUCKERN DER SCHIFFE, DAS HOCH- UND NIEDRIGWASSER;
DIE LANDSCHAFT UND DIE STADT SELBST
SIND DIE SENSATIONEN DER NEUEN PROMENADE,
NICHT SIE SELBST, NICHT IHR DESIGN.